SPACE-HACK No 3 – EVIDENCE BASED DESIGN

Du kennst vielleicht BIO-HACKING oder all die LIFE-HACKS aus den Sozialen Medien? SPACE-HACKING ist die wissenschaftlich basierte Vorgehensweise der Gestaltung von Räumen, die nachhaltig Deine Lebensqualität verbessern – sei es Zuhause oder am Arbeitsplatz.
Für ein längeres und gesünderes Leben.
SPACE-HACK No 3
EVIDENCE BASED DESIGN
WIE DEIN ZUHAUSE DEINE LEBENSQUALITÄT BEINFLUSST

Fühlst Du Dich in Deinem Wohnzimmer wirklich entspannt?
Gibt es Ecken, die Du meidest, weil sie ungemütlich sind?
Hast Du genug Rückzugsorte für Entspannung?
„Dein Zuhause ist mehr als vier Wände – es ist Medizin für Deine Seele.
Evidence-Based Design verwandelt Räume in Kraftorte, die nachweislich Stress senken, Schlaf verbessern und dein Wohlbefinden steigern. Wissenschaft trifft Ästhetik – für ein Leben voller Energie und Balance!«
Jahrzehntelang wurde Interior Design als eine Frage der Ästhetik betrachtet – ein Zusammenspiel von Farben, Texturen und räumlicher Komposition, das darauf abzielt, visuell ansprechende Umgebungen zu schaffen. Heute sollte Design jedoch mehr als nur optisch auffällig sein; es sollte evidenzbasiert entwickelt werden und strategisch so gestaltet sein, dass es sowohl das geistige als auch das körperliche Wohlbefinden fördert.
Evidence-Based Design (EBD) basiert auf der Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und empirischer Daten zur Gestaltung von Umgebungen. Der Kern besteht darin, gestalterische Entscheidungen auf der Grundlage bewährter Forschungsergebnisse zu treffen, um funktionale und gleichzeitig ästhetische Wohlfühlwelten zu schaffen. Durch die Integration von Elementen, die das Verhalten, die Physiologie und die Psychologie beeinflussen, geht EBD über die Ästhetik hinaus und gestaltet Umgebungen, die das menschliche Wohlbefinden aktiv unterstützen.
Biophiles Design: Ein Weg zu geistiger Klarheit
Der Mensch hat eine angeborene Verbindung zur Natur. Studien haben gezeigt, dass die Einbeziehung natürlicher Elemente wie Pflanzen, Wasserspiele und natürliches Licht in einem Raum Stress reduzieren, den Blutdruck senken und die kognitiven Funktionen verbessern können.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Patienten im Genesungsprozess viel schneller heilen können, wenn sie Zugang zur
Natur ( Garten, Fenster oder Balkon ) haben.
Zuhause fördert biophiles Design ein Gefühl der Ruhe, steigert die Motivation und verbessert das allgemeine Wohlbefinden – und unterstützt damit sowohl die geistige als auch die körperliche Widerstandsfähigkeit ( Resilienz ).


TIPPS
Integriere Pflanzen!
Du verbesserst nicht nur die Luftqualität, sondern schaffst auch eine beruhigende Atmosphäre. Wähle dabei Pflanzen, die zu den Lichtverhältnissen und Pflegeanforderungen Deines Zuhauses passen. Sogar Fleurop hat bereits eine Männerkollektion, die kaum Pflege und Wasser braucht…
Natürliche Materialien!
Setze auf Materialien wie Holz, Stein oder Naturleinen für Möbel und Dekoration. Diese Elemente bringen Wärme und eine natürliche Ästhetik in Dein Zuhause.
Gedeckte Farben!
Wähle Farbpaletten, die von der Natur inspiriert sind, wie Grün-, Braun- und Erdtöne. Diese Farben wirken beruhigend und fördern ein harmonisches Raumgefühl. Auch Blau als Symbol für Wasser hat eine wissenschaftlich basierte Wirkung auf Dein vegetatives Nervensystem, so kann Dein Körper besser zur Ruhe kommen.
Organische Formen und Muster!
Integriere geschwungene Linien und natürliche Muster in Deine Einrichtung, sei es durch Möbel, Textilien oder Dekoration. Das kann die visuelle Verbindung zur Natur stärken und zur Entspannung beitragen.
SPACE HACK
Ätherische Öle aus Holz (z. B. Zeder, Sandelholz)
oder erdige Noten (z. B. Moos, Vetiver) verstärken die Wirkung.

Mehr als nur Beleuchtung
Licht hat eine tiefgreifende Wirkung auf den menschlichen Körper und seine biologische Uhr. Die richtige Lichtgestaltung kann die Schlafqualität, Produktivität und Stimmung positiv beeinflussen.
Die Lichtverhältnisse als auch Tag und Nacht Wechsel beeinflussen den zirkadianen Rhythmus, die Stimmung und sogar die körperliche Leistungsfähigkeit. Natürliches Licht oder eine zirkadianfreundliche künstliche Beleuchtung kann die Schlafqualität verbessern, das Energieniveau steigern und das Risiko von Depressionen verringern. Eine gut geplante Lichtführung in Deinem Zuhause sorgt dafür, dass Du eine Umgebung vorfindest, die Dir Entspannung, Konzentration und Höchstleistung ermöglicht.
TIPPS
Direkte Sonneneinstrahlung Nutze Tageslicht und Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung durch smarte Fensterlösungen. Direktes Sonnenlicht erhöht die Kontraste und lässt die Augen schneller ermüden.
Kunstlicht Wähle dimmbare Beleuchtung und warme Lichtfarben für den Abend (Lichttemperatur unter 2700 Kelvin). Schaff Lichtinseln mit verschiedenen Lichtquellen, so bleibt Deine Wohnumgebung lebendig.
Smart Lighting Integriere „smart lighting“, das sich an den natürlichen Biorhythmus anpasst und den Raum je nach Tageszeit beleuchtet. Dafür braucht es keine grosse Technik – verwende zum Beispiel das einfache Nachtlicht, das den Weg zur Toilette zwar erhellt, Dich aber durch die Intensität nicht ‘aufweckt’ und Du nachher nicht mehr einschlafen kannst.

SPACE HACK
Nutze Licht-Mikrodosierung!
Dimmbare Lampen, Tageslichtlampen oder smarte LED-Systeme helfen Dir,
Dein Zuhause an Deinen Rhythmus anzupassen.
Raumwahrnehmung und Layout
Der Raumfluss und die Wahrnehmung von Räumen beeinflussen unsere Emotionen und unser Verhalten. Das Layout spielt eine Schlüsselrolle in der Raumgestaltung und -wahrnehmung.
Zonierung und Geborgenheit
Studien belegen, dass klare Zonen, Abgrenzungen und Raumtrennungen für Rückzug oder Gemeinschaft das Wohlbefinden fördern. Offene Grundrisse fördern den sozialen Austausch, während Rückzugsräume eine intime, beruhigende Atmosphäre schaffen sollten.
Funktionale Raumaufteilung
Eine durchdachte Raumaufteilung erleichtert den Alltag und reduziert kognitive Belastung und auch Stress, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.


TIPPS
Folge der Nutzung Aufteilung von Räumen in funktionale Zonen (z.B. Arbeitszonen, Entspannungszonen, Essbereiche und Gemeinschaftszonen). Arbeite mit transparenten Sichtebenen. Freie Sicht heisst nicht, alles offen zu gestalten, sondern den Blick zu führen und Bereiche in ihren Funktionen zwar abzugrenzen, aber nicht zu verschliessen.
Savanne versus Höhle Offene Räume mit klaren Sichtachsen für mehr „Sicherheit“ und „Kontrolle“ (Savannen-Effekt) und abgetrennte Bereiche für mehr Geborgenheit (Zuflucht-Effekt). Zufluchtsbedingungen sind wichtig für Erholungserlebnisse und Stressabbau, was sich durch einen niedrigeren Blutdruck und eine geringere Herzfrequenz bemerkbar macht.
SPACE HACK
Räume brauchen klare funktionale Zonen,
um unser Gehirn nicht unnötig zu belasten.
WILLST DU NOCH MEHR SPACE HACKS?
Die „Schall-Falle“ – Unsichtbarer Stresskiller für mehr Wohlbefinden Lärm ist einer der größten, aber oft übersehenen Stressfaktoren in Innenräumen. Unser Gehirn verarbeitet störende Geräusche selbst dann, wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen – das erhöht den Cortisolspiegel und mindert die Konzentration (Stansfeld & Matheson, 2003). Platziere „schallbrechende Punkte“ gezielt in Deinen Raum – das können Pflanzen, stoffbezogene Möbel, Akustikpaneele oder sogar raue Wände sein. Dadurch wird der Nachhall reduziert, was das Gehirn entlastet und für sofortige Entspannung sorgt.
Licht-Mikrodosierung – Der Biorhythmus-Hack für Energie & Erholung Nicht nur die Lichtfarbe, sondern auch die Intensität & zeitliche Dosierung beeinflussen den Hormonhaushalt. Die Harvard Medical School fand heraus, dass 30 Sekunden kurzes, helles Licht am Morgen den zirkadianen Rhythmus optimiert, während gedämpftes Abendlicht Melatonin fördert (Czeisler et al., 2009).
Morgens: 30 Sekunden in helles, kühles Licht schauen (z. B. Tageslichtlampe oder Fensternähe).
Nachmittags: Indirektes Licht nutzen, um den Fokus zu halten (Lampen hinter Möbeln platzieren).
Abends: Dimmbare Leuchten mit warmem Licht aktivieren, bevor Du Dich entspannst.
Der „Blickachsen-Boost“ – Psychologische Weite für mehr mentale Klarheit
Studien aus der Neuroarchitektur zeigen, dass offene Blickachsen das Gefühl von Freiheit und Sicherheit fördern, während visuelle Enge das Stresslevel erhöht (Ulrich, 1984). Räume, die eine klare Sichtachse in die Ferne ermöglichen, aktivieren das parasympathische Nervensystem und reduzieren unbewusste Anspannung.
Nutze große Spiegel an strategischen Punkten, um Blickachsen zu verlängern – dadurch fühlt sich der Raum automatisch größer und entspannter an.
Vermeide hohe Möbel oder Trennwände, die die visuelle Offenheit blockieren.

Nicole’s Blog erscheint sporadisch und bringt Dir nützliche Tipps für Deine persönliche Wohlfühlwelt, neueste Produkte und Wissenswertes sowie Wissenschaftliches aus dem Berufsalltag einer Innenarchitektin.
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Nicole Gottschall
Head of Design GO INTERIORS
GWI Wellness Ambassador & Future Manager
Copyright NICOLE GOTTSCHALL GmbH
Veröffentlicht Februar 2025
www.go-interiors.ch